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„Es gibt viele von uns, doch nicht, wo man sie sehen kann.“
— Ein Jawa zu Revan (Quelle)

Jawas sind intelligente Nagetierähnliche, die von vielen anderen Spezies als unangenehm riechend empfunden wurden und hauptsächlich auf Tatooine anzutreffen waren. Ihre geringe Körpergröße, die dunkelbraunen Kapuzen, welche sie gegen Staub und die stechenden Sonnen tragen, und die glühend gelben Augen sind charakterisierend für die Spezies, ebenso ihre meisterlichen Fähigkeiten in Bergung, Handel, Verkauf und Reparatur. Hierzu bewegen sie sich in riesigen Raupenfahrzeugen, den sogenannten Sandkriechern, welche durch gigantische Kernfusionsmotoren Jahrhunderte lang über die ewigen Wüsten des Planeten ziehen können.

Beschreibung

Biologie

Die rund einen Meter großen, dicht verhüllten Jawas mit ihren leuchtend gelben Augen gelten unter den Siedlern von Tatooine als geheimnisvoll und sonderbar, werden jedoch in der Regel als Plage angesehen. Dieses Bild rührt nicht nur von der der Tätigkeit der Jawas als Plünderer und Diebe her, sondern auch von dem strengen Geruch, den sie ausströmen und der noch länger anhält, auch wenn sie wieder fort sind. Ihr ungepflegtes Erscheinungsbild und ihr übler Geruch führten zu dem Vorurteil, Jawas seien dumm und unkultiviert, was sie zu einer zutiefst missverstandenen Spezies werden ließ. Im Gegensatz zu weit verbreiteten Annahmen stammt der durchdringende Geruch der Jawas nicht davon, dass sie unter ihren dichten Umhängen schwitzen und dies mangels eigenen Geruchsinn nicht selbst wahrnehmen. In Wirklichkeit ist es die Folge eines Rituals der Jawas, bei dem sie ihre Kleidung in einem streng riechenden Chemikaliengemisch tränken, um Feuchtigkeit zu sammeln. Tatsächlich besitzen Jawas einen hoch ausgeprägten Geruchssinn, der es ihnen ermöglicht, die Stimmung, den Gesundheitszustand oder sogar die Abstammung eines fremden Clanmitglieds lediglich anhand des Geruchs zu erkennen.

Het Nkik Potrait

Charakteristisch gelb glühende Augen.

Xenobiologen haben eine Theorie aufgestellt, nach der Jawas von Nagetieren abstammen sollen. Unterstützt wird diese These durch die Tatsache, dass sich unter ihren Kutten runzelige, dürre Kreaturen mit einem leichten Knochenbau sowie zierlichen Händen und Füßen verbergen, was darauf schließen lässt, dass Jawas sich ursprünglich aus Vierbeinern entwickelten. Anthropologen vermuten hingegen, dass Jawas von Menschen abstammen.[4] Eigenartig ist die Intelligenz der Jawas, da sie einerseits einen primitiven und äußerst bescheidenen Lebensstil pflegen, andererseits jedoch fähig genug sind, um jegliche Art von Technologie zu verstehen, die von Siedlern oder Besuchern nach Tatooine gebracht wird. Sie besitzen die Gabe, funktionstüchtige Komponenten aus defekten Maschinen und Vorrichtungen zu entfernen und diese weiterzuverkaufen. Diese Fähigkeit haben die Jawas zu ihrer Berufung gemacht und so durchkämmen sie fortwährend die Wüsten von Tatooine, immer auf der Suche nach verwertbaren Schrottstücken und Metallresten. Die Tatsache, dass auch scheinbar wertlose Gegenstände zum Objekt ihrer Sammellust werden, lässt darauf schließen, dass ihr Verständnis des wissenschaftlichen Prinzips hinter den Maschinen recht vage ist.

Lebensweise

Die Gesellschaft der Jawas ist in große Familiengruppe unterteilt, die jeweils hunderte von Mitgliedern umfassen können. Innerhalb dieser Clans gibt es stets einen Häuptling und dessen Berater, die wiederum von einem weiblichen Schamanen unterstützt bzw. bewacht werden. Die ranghöchste Position besitzt die Schamanin, die in der Regel von ihrer einzigen Schülerin begleitet wird, welche nach dem Ableben der Schamanin traditionsgemäß deren Position einnimmt. Während einige Jawas mit einem Sandkriecher durch die Wüste streifen, um nach Schrott zu suchen oder diesen zu verkaufen, verbleibt der Großteil eines Clans in einer Festung, darunter auch die Schamanin, welche die Festung ihr Leben lang nicht verlässt. In der Kultur der Jawas ist es jedem Individuum gestattet, das mitzunehmen, was ein anderer zurückgelassen hat. Aus diesem Grund wachen die Jawas mit großem Eifer über ihre gesammelten Bergungsstücke oder sie horten ihre Besitztümer hinter den Mauern ihrer Gebirgsfestungen und den Stahlwänden ihrer Sandkriecher. Ihre weit gefasste Definition von „verloren" macht sie im Fremdbild zu Plünderern und Dieben, da sie sich nicht selten an Gegenständen wie geparkten Fahrzeugen und Droiden vergreifen, von denen sie glauben, sie wurden von Siedlern zurückgelassen und stünden ihnen zur freien Verfügung. Sobald diese Auffassung der Jawas zu Konflikten mit den Siedlern oder anderen Besuchern führt, ziehen sie sich scheu zurück.

Jawa-Flohmarkt

Jawas bei ihrem alljährlichen „Flohmarkt“

Ihre primitiven Waffen und einfachen Ionenblaster verwenden sie zum Schutz ihrer eigenen Person oder zur Verteidigung von Clanmitgliedern. Im Grunde sind sie ein friedliebendes Volk, das sich jedoch bei drohender Gefahr auf einfallsreiche Sicherheitsvorkehrungen, ihre primitiven Waffen sowie ihre zahlenmäßige Überlegenheit verlässt.

Da die Jawas großen Wert auf soziale Kontakte legen, findet an einem geweihten Ort in der Wüste Tatooines einmal im Jahr ein großes Treffen zahlreicher Clans statt. Für Siedler ist dieses Treffen auch als „Flohmarkt“ bekannt, an dem sie Handel betreiben können. Um eines guten Handelsgeschäftes willen sind die Jawas für jede Art von Tausch offen – angefangen von Neuigkeiten und Geschichten, bis hin zu Wertgegenständen und sogar ihren eigenen Kindern.

Geschichte

Jawas auf der Jagd nach mehr Droiden

Jawas auf der Jagd nach mehr Droiden, die sie verkaufen können.

Die Jawas zählen zu den wenigen Lebensformen auf der Wüstenwelt, die auf dieser bereits lebten, als Tatooine noch ein wasserreicher Planet mit einem vielfältigen Ökosystem war. Als intelligente Individuen lebten sie gemeinsam mit Banthas, Taurücken, Worrts, Rontos und einer Reihe anderer Geschöpfe auf Tatooine. Ein großer Teil der ursprünglichen Flora und Fauna starb aus, als Tatooines Meere allmählich austrockneten. Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit waren die Jawas eine der wenigen Spezies, die ihrem Planeten die Treue halten konnten, obwohl ihr künftiges Leben auf der unfruchtbaren und von der sengenden Sonne ausgetrockneten Welt von Mühsal und Freudlosigkeit geprägt sein sollte. Im unerbittlichen Kampf um die begrenzten Rohstoffe entwickelten die Jawas über Jahrhunderte eine Reihe von Strategien, um in der lebensfeindlichen Wüste existieren zu können. So ernähren sie sich lediglich von Rohstoffen, die für Siedler uninteressant oder schwer erreichbar sind, wie beispielsweise Wasser, das die Jawas mithilfe langer Röhren aus Blumen saugen, oder dem dickflüssigen und von anderen Spezies vielfach verschmähten Gannosaft. So bildet auch der Hubba-Kürbis das Hauptnahrungsmittel der Jawas, da dieser aufgrund seiner schweren Verdaulichkeit von Menschen nicht beachtet wird und deshalb in großen Mengen von den kleinen Wüstenbewohnern geerntet werden kann.

Jawa-Festung

Eine hochentwickelte Gebirgsfestung der Jawas.

Weiterhin haben die Jawas gelernt, sich vor natürlichen Feinden wie den Tusken-Räubern oder den Krayt-Drachen zu schützen. Deswegen besitzt jeder Clan eine eigene Festung, die in der Regel notdürftig aus Wrackteilen abgestürzter Raumschiffe zusammengebaut wurde. Nichtsdestoweniger bieten diese Bauten den Jawas ein ausreichendes Maß an Sicherheit, während ein Teil des Clans immer mit dem Sandkriecher durch die Wüste zieht. Auf diese Weise wird der Clan gleichzeitig vor dem Aussterben geschützt - selbst wenn es einem Angreifer gelingen würde, die Festung zu zertrümmern und die darin lebenden Jawas zu töten, hätte der andere Teil des Clans überlebt. Als der Shi'ido-Anthropologe Hoole in einer Jawa-Festung lebte, kam es zu einem solchen Angriff durch Tusken-Räuber. Gemeinsam mit vierzehn Jawas verteidigte der Wissenschaftler die Festung und die darin lebende Schamanin mit Steinschleudern, Metallspeeren und einigen veralteten Blastern, woraufhin die Tusken zur Flucht gezwungen waren.

Die Jawas sind der Meinung, dass alles Herumliegende zu ihrer freien Verfügung steht. Im Umkehrschluss werfen sie einen Gegenstand einfach weg, sobald sie ihn nicht mehr benötigen, um zu signalisieren, dass andere ihn nehmen und verwenden dürfen. Dieses Verhalten führt oftmals zu Missverständnissen, Spannungen und Reibereien, da die Jawas davon ausgehen, dies sei im Universum so üblich. So provozierten die Jawas des Rkok-Clans eine Auseinandersetzung mit Jabba dem Hutt, als sie diesem fehlerhafte Ware verkauften. Der Verbrecherlord war ungehalten über diesen für ihn offensichtlichen Betrug, woraufhin er den Sandkriecher der Jawas zerstörte und die Clanmitglieder dem Sarlacc in der Großen Grube von Carkoon zum Fraß vorwarf.

Im Allgemeinen akzeptieren die Jawas den niederen Status ihres Volkes sowie die Vorurteile ihrer Spezies betreffend, doch mitunter kommt es vor, dass ein Jawa sich gegen diese negative Haltung auflehnt und seine Clanmitglieder dazu ermutigt, stärker für ihre Rechte einzustehen. Dazu zählte auch Het Nkik, der zur Zeit des Galaktischen Bürgerkriegs beschlossen hatte, die Erniedrigung seines Volkes nicht länger hinzunehmen. So plante er, eine Gruppe imperialer Sturmtruppen mit einem Blaster zu erschießen. Um als Leitfigur seiner Clanmitglieder zu gelten, nahm er sogar in Kauf, bei dem Manöver als Märtyrer getötet zu werden. Nkiks Plan scheiterte jedoch und er wurde von einem Sturmtruppler kurzerhand erschossen, ohne etwas erreicht zu haben.

Quellen

Einzelnachweise

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